Ein Hörsturz ist eine plötzlich auftretende, meist einseitige Hörminderung ohne genau erkennbare Ursache. Wie stark das Hörvermögen beeinträchtigt ist, variiert. Teils hören die Patienten nur unwesentlich schlechter, in schweren Fällen kann es sogar zur Taubheit des betroffenen Ohres kommen.

Obwohl ein Hörsturz keine Gefahr für Leib und Leben bedeutet, erleben die Patienten ihn oft als ein sehr beängstigendes Ereignis. Aus nachvollziehbaren Gründen: Eine akute Hörminderung schränkt nicht nur die Lebensqualität ein. Sie hat auch Auswirkungen auf das Berufsleben und kann im schlimmsten Fall zur Berufsunfähigkeit führen.

Wer plötzlich schlechter oder gar nichts mehr hört, sollte daher umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen. Auch lästige Ohrgeräusche (Tinnitus) können auf einen Hörsturz hindeuten und müssen HNO-ärztlich abgeklärt werden. Viele Hörsturz-Patienten berichten zudem von einem pelzigen Gefühl um die Ohrmuschel herum oder bemerken ein Völle- oder Druckgefühl im Ohr, so als ob sie etwa Watte im Ohr hätten.

Um das Ausmaß des Hörverlustes festzustellen, wende ich verschiedene Hörtests, zum Beispiel die Ton- oder Sprachaudiometrie und die Messung der otoakustischen Emissionen (OAE) an. In bestimmten Fällen untersuche ich die Nervenleitgeschwindigkeit des Hörnervs in Form einer Hirnstammaudiometrie (BERA).

Wichtig: Je früher Ihre Beschwerden behandelt werden, desto besser ist die Chance auf eine vollständige Heilung (Informationen zu den verschiedenen Therapieverfahren finden Sie hier). Manchmal lässt sich die Ursache sogar schnell beheben – etwa dann, wenn der Gehörgang durch einen Ohrenschmalzpfropf verstopft ist.

Um einen Hörsturz zu diagnostizieren, stehen Ihnen in meiner Praxis sämtliche Diagnoseverfahren der klassischen Schulmedizin zur Verfügung:

Hörtests

Wer schlecht hört oder unter einem Tinnitus, Hörsturz oder Drehschwindel leidet, braucht HNO-ärztliche Hilfe. Um die Ursache der Hörprobleme herauszufinden und die Beschwerden adäquat behandeln zu können, gibt es verschiedene Hörtests:

Tonaudiometrie

Der Klassiker unter den Hörtests. Dabei spielt der Arzt dem Patienten Töne unterschiedlicher Lautstärke und Frequenz vor, die der Getestete, so gut wie möglich, erkennen und angeben muss.

Sprachaudiometrie

Wer schlecht hört, hat oft auch Schwierigkeiten, sich an Unterhaltungen zu beteiligen, weil er seine Gesprächspartner nicht versteht. Die Sprachaudiometrie testet, wie gut der Patient einsilbige Wörter und Zahlen versteht.

Otoakustische Emissionen (OAE)

Bei diesem Verfahren gibt ein Gerät Schallreize in den Gehörgang ab, die wiederum Antwortgeräusche im Innenohr hervorrufen. Diese werden über hochempfindliche Mikrophone registriert und computergestützt ausgewertet. Ein wesentlicher Vorteil dieses modernen Hörtests ist, dass er eine objektive Beurteilung der Hörfunktion ermöglicht. Somit ist der HNO-Arzt nicht auf die Einschätzung und Mitarbeit des Patienten angewiesen. Die OAE-Messung ist daher das Mittel der Wahl beim Neugeborenen-Hörscreening. Aber auch bei Erwachsenen liefert das Verfahren wertvolle Hinweise zur Funktionsfähigkeit des Innenohrs.

Hirnstammaudiometrie (Brainstem Evoked Response Audiometry - BERA)

Dieses Verfahren stellt eine spezielle Form der Hirnstrommessung dar. Dabei werden Hirnströme, die durch akustische Reize ausgelöst werden, über Elektroden am Kopf abgeleitet und computergestützt ausgewertet. Der Arzt kann auf Basis der so erhobenen Daten die Funktion der Hör- und Gleichgewichtsnerven bis zum Eintritt in das Gehirn bewerten. Die BERA ist damit eine wertvolle Ergänzung zu herkömmlichen Hör- und Gleichgewichtstests. Bestimmte Erkrankungen lassen sich damit erkennen bzw. ausschließen.

Hörsturz-Therapie

Die Therapie bei einem Hörsturz sollte frühzeitig beginnen. In meiner HNO-Praxis bestimme ich mittels Hörtests die Ausprägung der Hörminderung, um gemeinsam mit Ihnen die optimale Behandlungsmethode für Sie zu wählen. Unter anderem stehen Infusionstherapien zur Verfügung, die die Durchblutung im Innenohr verbessern. Auch die Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin kann zur Therapie herangezogen werden.

Neben der eigentlichen Behandlung Ihres Hörsturzes liegt mir viel daran, zusammen mit Ihnen die möglichen Ursachen zu identifizieren und auszuschalten. Im Idealfall lässt sich ein weiterer Hörsturz dadurch vermeiden.